Leider konnten wir im letzten Sommer meinen Traum, eine Wohnmobilreise nach Norwegen noch nicht verwirklichen, da wir nur zwei Wochen Zeit zum Reisen hatten, das schien mir zu wenig für dieses Land. Als Entschädigung fuhren wir wenigstens bis nach Dänemark, wo ich auch noch nicht war.
1.Tag, 24.7.2016
Am ersten Tag kommen wir immerhin bis nach Schleswig, also recht nah an die dänische Grenze. Dort zu übernachten erweist sich für uns allerdings als schwierig. Zuerst haben wir es am Wohnmobilstellplatz am Stadthafen versucht, der wie in der Hauptsaison zu erwarten zu dieser späten Abendstunde schon vollständig belegt war. Der zweite, im Womo-Führer angegebene Platz war erst für unser Navi nicht zu finden, als wir ihn endlich doch gefunden hatten, war er nicht mehr in Betrieb. Deshalb stellten wir uns dann halt in einer ruhigen Seitenstraße an den Straßenrand, es war sowieso schon dunkel und am nächsten Morgen würden wir früh wieder weg sein. Das ist einfach auch der Vorteil eines Wohnmobils, man kann im Prinzip überall übernachten.
2. Tag, 25.7.2016
Am Vormittag schauten wir uns erst mal das wirklich schön gelegene Städtchen Schleswig an der Schlei an. Einen guten und kostenfreien innenstadtnahen Parkplatz fanden wir durch einen Tipp, den uns ein Mechaniker in einer Autowerkstatt gab, wegen eines kleineren Problems mit dem Wohnmobil mussten wir dort kurz vorbei.
Das erste Besichtigungsziel war der Schleswiger St.-Petri-Dom, der gleich mehrere Besonderheiten zu bieten hat: 1. Der Bordesholmer Altar, ein hölzerner Flügelaltar von Hans Brüggemann begeisterte mich ganz besonders durch seine plastischen Schnitzereien, die eine unglaubliche Tiefe haben.
2. Der im 14.Jh. an den Dom angebaute sogenannte Schwahl (Kreuzgang) ist besonders hübsch durch seine Blumenrankenmalerei und wirkt sehr alt, noch dazu ist er ziemlich schräg und schief. Warum das so ist, konnten wir nicht heraus finden, er wurde wohl schon nicht gerade gebaut.
3. Anschließend stiegen wir noch auf den Turm des Doms, von wo aus man einen Superblick über die ganze Gegend hat und erst mal sieht, wie schön es hier ist, mit der breiten Schlei und so viel Grün:
Als nächstes suchen wir dann die Fischersiedlung Holm in der Schleswiger Altstadt. Das hat einen besonderen Grund, denn hier wurde teilweise eine Folge der neuen 5Freunde-Filme gedreht, die meine Kinder sehr lieben, schon lustig, plötzlich in der Kulisse eines so vertrauten Films zu stehen: Hier, in der Süderholmstraße sind die hübschen Fischerhäuschen rund um eine Grünfläche mit Kapelle und Friedhof gebaut, leider nur schwer auf dem Foto fest zu halten ist die ovale Form des Platzes.
Das ganze Holmviertel, nah am Schleiufer gelegen ist wunderhübsch mit seinen blumengeschmückten Puppenhäuschen, hier noch mehr Eindrücke:
Nach einem Fischimbiss am Hafen machen wir uns dann wieder auf den Weg, weiter nach Kappeln, oder auch Dekelsen, unter dem Namen kennen es vielleicht einige aus der Serie Landarzt. Dort gibt es einen riesengroßen neuen Stellplatz, sogar mit Duschmöglichkeit und direkt an der Schlei gelegen.
Noch am selben Tag haben wir uns dann natürlich auch das hübsche Städtchen angesehen, der Landarzt selbst ist uns aber leider nicht begegnet 😉 Dies hier ist aber die Originalkneipe, der Dorfkrug aus der Serie:
Der Rest der Innenstadt ist ganz hübsch und richtig städtisch, wir laufen einmal die Fußgängerzone rauf und runter und sitzen dann noch eine ganze Weile am Ufer der Schlei und beobachteten die Boote und Schiffe. Wenn dann sogar die aufklappbare Brücke mal hochgeklappt werden muss, weil ein großes Segelschiff durch will, ist das schon ein richtiges Ereignis.
3. Tag, 26.7.2016
Bis nach Dänemark schaffen wir es am nächsten Tag dann auch noch nicht, denn wir wollen erst mal noch der Ostsee Guten Tag sagen, nördlich von Kappeln, bei Nieby finden wir einen hübschen Leuchtturm, den Leuchtturm Falshöft an der Flensburger Förde. Da ich Leuchttürme sehr mag, wollte ich den unbedingt von Nahem sehen. Er liegt direkt hinterm Deich und ist klassisch rotweiß geringelt, gleich daneben liegt der Campingplatz Seehof.
Man kann im Turm auch heiraten, wir kamen gerade noch hinein vor der nächsten Hochzeit. Von oben hat man einen schönen Blick aufs Meer und die Küste.
Unseren ersten Strand- und Meerkontakt haben wir dann auch endlich:
Nach einem kurzen Strandspaziergang geht es aber auch schon weiter, auf dem Weg an die dänische Grenze liegt Schloss Glücksburg, weiter die Küste hinauf, nahe bei Flensburg. Das Foto im Reiseführer hat mir schon so gut gefallen und ich liebe Wasserschlösser, da wollte ich unbedingt noch hin. Es hat mich nicht enttäuscht, es ist noch viel schöner, als erwartet und auch die Innenbesichtigung hat sich gelohnt. Ein Spaziergang am See entlang mit weiteren schönen Blicken auf das Schloss rundet diesen schönen Nachmittag ab.
Hier noch Bilder vom Schlossgarten und den Nebengebäuden, wo man die Eintrittskarten kaufen muss, ein Café und einen Schlossladen gibt es auch.
Und hier die Seite auf der man das Schloss betritt. Leider habe ich keine Fotos von innen, es war nicht erlaubt zu fotographieren. Für die Kinder gab es im Schloss einen Fragebogen, den sie ausfüllen mussten, so dass auch sie Freude an der Besichtigung hatten, es war gar nicht so einfach, all die geforderten Dinge zu finden, wir Erwachsenen mussten mithelfen. Am Ende gab es dann eine süße Belohnung vom Personal.
Leider konnte man auf dem Parkplatz des Schlosses nicht übernachten, deshalb suchten wir den nächstgelegenen Wohnmobilstellplatz. Wir fanden ihn auf dem Campingplatz Langballigau, ein paar Kilometer wieder zurück an der Küste bei Westerholz gelegen.
Es war noch ein sehr schöner, sonniger Abend, den wir am Strand und auf dem Platz verbrachten, der Urlaub hatte nun wirklich angefangen.
So schön standen wir zum günstigen Wohnmobilstellplatztarif auf dem Platz, da der eigentliche Wohnmobilstellplatz schon voll war:
Am nächsten Morgen ging es dann endlich endgültig über die Grenze nach Dänemark, aber davon im nächsten Teil meines Reiseberichts.