Tag 11, 3.8.2017
Nach einer ruhigen, ungestörten Nacht auf dem Parkplatz machen wir uns wieder auf den Weg. Nach dem Frühstück hatte sich der Platz bereits wieder mit Autos gefüllt, über Nacht waren wir fast alleine, nur ein anderes Wohnmobil war auf die selbe Idee gekommen, hier zu übernachten. Wir erinnern uns an das Museum über das Sandtreiben, an dem wir am Vortag vorbei gekommen waren, es liegt direkt an der Straße, in einem Gehöft. Auch auf seinem Parkplatz hätte man übernachten können, das stellen wir bei unserer Ankunft fest.
Auf dem Weg dorthin leuchtet noch einmal die Wanderdüne Rybjergs Knude aus der Ferne:
Das Museum über das Sandtreiben war bis vor einigen Jahren noch in den Gebäuden am Rybjerg Fyr, dem Leuchtturm untergebracht – doch die rasch fortschreitende Zerstörung durch die Wanderdüne selbst hat es vertrieben. Hier, im Gebäude des Strandaufsehers ist es nun sicher.
In den Räumen kann man auf vielen Bildern die Entwicklung im Umfeld der Wanderdüne kennen lernen und noch mal über deren kaum zu bändigende Zerstörungskraft staunen. Außerdem kann man im Museum die Gesetze einer Wanderdüne kennenlernen, wie entsteht sie, wie ist das Zusammenspiel zwischen Sand und Wind, wie wird versucht, sie in Zaum zu halten. Zugleich sind die alten Räume des Hofes auch z.T. ein Bauernhofmuseum, einige Räume sind noch eingerichtet wie vor 100 Jahren.
Die Kinder haben Spaß mit ein paar Experimenten, die man selbst durchführen kann um die Gesetzmäßigkeiten dieses Naturphänomens besser zu verstehen.
Nach einem Mittags-Picknick setzen wir dann unsere Reise fort, wir wollen im nahen Hirtshals nächtigen, dort gibt es nochmal einen schönen weißen Leuchtturm, den wir natürlich nicht auslassen dürfen. Außerdem ist die Stadt ein bekannter Hafen für Fähren nach Norwegen, der Hafen sicher interessant zu sehen.
Da ich an diesem Tag Geburtstag hatte, kauften wir erst mal ein paar Feierleckereien ein , bevor wir zum nun heiß ersehnten Campingplatz „Hirtshals Camping“ fuhren, der wunderschön am Stadtrand, etwas oberhalb der Küste und direkt unterhalb des Leuchtturms liegt. Heiß ersehnt ist die warme Dusche, jedenfalls für uns Erwachsene, für die Kinder ist es eher die Internetverbindung um mit ihren Freunden Kontakt zu halten. Wir finden einen schönen Platz mit „Leuchtturmblick“ und Meerblick und machen es uns gemütlich.
Tag 12, 4.8.2017
Am nächsten Morgen ist der Himmel nach ein paar Schauern am Abend und in der Nacht wieder blau und wir statten dem Leuchtturm unseren Besuch ab. Ein Bilderbuchexemplar ganz in weiß:
Auch der Blick von oben ist nicht zu verachten, zuerst sehen wir natürlich hinunter auf den Campingplatz, wo wir gerade noch standen, dann nimmt der Hafen unsere Aufmerksamkeit in Beschlag, wo gerade eine Fähre einläuft.
In die andere Richtung blickend fällt vor allem die kasernenartige Ferienanlage Danland auf, sowas sieht man selten in Dänemark, große Hotels gibt es kaum, dafür unzählige Ferienhäuschen.
Bevor wir Hirtshals verlassen, fahren wir noch zum Hafen, da uns interessiert, wie die riesigen Werften für Bohrinseln, die auf den oberen Fotos auffallen von Nahem aussehen. Was es ist, haben wir auf dem Turm schon erfahren, andere deutsche Touristen unterhielten sich darüber.
So sehen die beeindruckende Riesen von Nahem aus:
Auf dem Weg nach Skagen sind wir noch bei einer Bernsteinschleiferei vorbei gefahren, die uns im Womo-Führer empfohlen wurde. Wir hatten ja leider selbst noch keine Bernsteine gefunden, obwohl es sie geben soll.
Die Bernsteinschleiferei Rav-Vaerkstedet in Mygdal wurde 2009 von einem deutschen Ehepaar übernommen, die beiden führen nun den kleinen, sehr beliebten Laden in ihrem eigenen, hübschen Haus, man muss über ihre Veranda gehen, um den Verkaufsraum zu erreichen. Die Gelegenheit für die erste Katze Dänemarks, die unsere Kinder streicheln konnten.
Natürlich finden wir hier alle einen hübschen Stein, sogar mit Kette zum Umhängen. Dann muss uns der arme Mann auch noch aus dem Sumpf seines Parkplatzes ziehen, denn es hat wieder geregnet und es handelt sich um eine Rasenfläche. Unser schweres Wohnmobil hat sich festgefahren. Wir waren nicht die Ersten, denen das passiert ist, wie wir erfahren. Die Gelegenheit für ein kurzes Gespräch ergab sich so und wir erfuhren noch, dass sich das Geschäft für die beiden lohnt und sie sehr glücklich sind, nach Dänemark ausgewandert zu sein, obwohl es viel Arbeit bedeutet. Wir fanden den Abstecher jedenfalls sehr interessant und mal was anderes.
Nun geht es aber auf dem direkten Weg weiter nach Norden, Skagen, die nördlichste Stadt Dänemarks ist nicht mehr weit. Auf der Strasse 597 gelangen wir sehr schnell hinüber zur Ostküste, dann folgen wir der Strasse 40, nun erstmals entlang der dänischen Ostseeküste nach Norden, bis wir auf Skagen treffen.
Zuerst suchen wir einen Parkplatz im Städtchen, das wir uns ansehen wollen. Ein paar Schauer trübten den Ausflug in die Hafenstadt, aber zwischendurch kam die Sonne durch und ich hab ein paar akzeptable Fotos, man sieht die Vorliebe der Skagener für gelbe Häuser:
Fast großstädtisch mutet der Hafen an, hier gibt es viel zu schauen:
Wer mehr Zeit mitbringt als wir kann sich auch Fahrräder leihen und damit die wenigen Kilometer bis zur Nordspitze Dänemarks radeln, wir sind mit dem Wohnmobil gefahren, wir wollten ja auch dort auf dem Parkplatz übernachten. Es gibt einen offiziellen Wohnmobilstellplatz dort:
Obwohl es nun schon Abend wurde machten wir uns auf den halbstündigen Fussweg vom Parkplatz aus, der zur berühmten Stelle/Spitze führt, an der die Nordsee und die Ostsee aufeinander treffen. Man kann auch mit großen Strandbussen hin fahren, den haben wir auf dem Rückweg genommen, weil es plötzlich wieder anfing heftig zu regnen. Hier Bilder vom Hinweg:
Wie es dort hinten, an der Spitze aussieht zeigt folgender Film, er ist leider ziemlich verwackelt, aber man kann am Ende sehr gut sehen, wie hier wirklich zwei Meere aufeinander treffen, wie sich die Wellen in der Mitte treffen.
Obwohl erst mal ziemlich unspektakulär erscheinend, hatte diese Stelle so einige Überraschungen, die uns ziemlich begeistern: An der Stelle, wo die Wogen aufeinander treffen haben sich tausende Muscheln, Seesterne und andere kleine Meerestiere angesammelt, ein toller Anblick, hier in Bild und Ton festgehalten:
Die nächste Überraschung war die Beobachtung einer Robbe, die uns alle vom Meer aus neugierig zu beobachten schien, vielleicht kann man ihen Kopf auf der Bildmitte erkennen:
Sie kam zwischendurch recht nah an den Strand, ein schönes Erlebnis.
Hier noch ein Foto von handzahmen Seesternen (wir haben sie selbstverständlich wieder ins Wasser gesetzt)
Ein Platzregen unterbrach dann allerdings sehr schnell den Aufenthalt an dieser Stelle und wir fuhren mit dem Strandbus zurück, der zufällig gerade angekommen war, froh, im Trockenen zu sitzen:
Die Nacht auf dem Stellplatz war o.k., er war bis auf den letzten Platz voll, gut, dass wir schon nachmittags dort waren.
Tag 13, 5.8.2017
Da unser Besuch gestern so abrupt endete, gingen wir am nächsten Morgen, die Sonne schien vorerst noch, noch mal zum Dänemark-Nordkap und fanden dort zwei Robben am Strand liegen. Leider schrie eine Touristin zu laut vor Begeisterung und schwupps, war eine davon im Wasser verschwunden, bevor ich sie fotografieren konnte, aber die andere war etwas zutraulicher und ließ mich nah heran kommen:
Auch an diesem Morgen war der Ort schnell voller Touristen, der erste Zug war auch schon angekommen, aber man konnte die Robben wieder beobachten, wie sie ganz in der Nähe herumschwammen und das Treiben beobachteten. Hier noch ein paar Bilder von diesem besonderen Ort und vom Rückweg am Strand.

Schweren Herzens machen wir uns nun wieder auf den Weg, den Heimweg, endgültig. Aber es wird noch ein paar Zwischenstopps geben. Diese im nächsten und letzten Beitrag.