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Tag 8: Wanderung um die Roques de Garcia am Fuße des Teidegipfels
Wieder ging es mit dem Auto über La Orotava hoch in den Teide-Nationalpark, diesmal parkten wir am großen Gebäudekomplex bei den Roques de Garcia, hier befindet sich ein Hotel mit 40 Betten (Parador Las Cañadas), ein Restaurant und Cafeteria, ein Souvenirshop und auch eine kleine Kirche, die Erimita de las Nieves. Man kann auch direkt an den Roques parken, doch dafür sollte man morgens etwas früher da sein, als wir es waren, jedenfalls an so schönen Tagen wie es dieser war.
Die Wanderung um die Felsengruppe ist nicht sehr lang, sie kann in beiden Richtungen gegangen werden, es geht allerdings auf steinigen Pfaden doch recht steil bergauf und bergab. Auch dies ist kein Spaziergang sondern eine anspruchsvolle Kurzwanderung, festes Schuhwerk und evtl. Wanderstöcke sind durchaus angebracht.
Am Ende der Stichstraße mit Parkstreifen am Rand, die zum Ausgangspunkt der Wanderung führt, findet man erst mal einen stark frequentierten Aussichtspunkt, den Mirador Llano de Ucanca:
Hier ist der Eindruck der riesigen Caldera (eingebrochene geleerte Magmakammer) am besten, man kann sich vorstellen, dass aus der entstandenen Ebene durch erneute Eruptionen wiederum der Teidegipfel und seine kleineren Nachbarvulkane herausgewachsen sind.
Die Felsen hier sind bei den Eruptionen aufgebrochene, verformte und dabei teilweise sogar senkrecht gestellte ältere, ebenfalls durch frühere Vulkanausbrüche entstandene Schichten, das kann man auch teilweise noch sehr gut sehen, vor allem an diesem faszinierenden markanten Monolithen:
Der Eingang zur Besichtigung der Felsengruppe liegt neben der Aussichtsplattform, hier können alle Besucher einen hautnahen Eindruck der Formation bekommen, die Wege sind befestigt und mit Treppen bequem gemacht:
Wenn man allerdings wie wir, die ganze Felsgruppe umrunden will, muss man den steilen Weg neben der großen Aussichtsplattform hinab steigen und verlässt sofort die bequemen Wege:
Der Weg führt zuerst ganz nah an den riesigen Monolithen und dann an ihm vorbei, wie groß er wirklich ist erkennt man jetzt erst richtig, hoch oben sieht man winzige Kletterer in der Wand hängen und auf dem Felsen stehen.
Auf den nächsten Fotos erkennt man gut den Weg, der nun einige Zeit bequem verläuft, bevor es wieder steil bergan geht.
Hier liegen lauter auffällige vulkanische Auswürfe herum, sie sehen aus wie überdimensionale versteinerte Kuhfladen, wie ich finde:
Am Rande des nun steil ansteigenden Weges gibt es viel zu schauen, letzte blühende Exemplare des hier endemisch vorkommenden kanarischen Natternkopfs und vor allem immer wieder Felsen, und je höher man kommt, Ausblicke auf die Ebene und den bisher zurückgelegten Weg:
Oben, am höchsten Punkt der Wanderung findet man noch einen angelegten Aussichtspunkt
Weiter geht der Weg nun um die hinteren Felsen herum und wieder etwas abwärts, es gibt weiter viel zu sehen, die Kinder klettern in eine riesige offene Höhle, klettern auf große Einzelfelsen und wir alle freuen uns, nun den Teide sehr groß und sehr nah bewundern zu können:
Der Weg verläuft nun auf der anderen Seite der Felsengruppe wieder zurück, sehr schön ist hier auch der Blick auf einen großen, auffälligen Felsen, der zum Calderarand gehört:
Rechts des Weges sind viele kleinere zerklüftete Felsen zu sehen, einige sind richtig markant:
An einer Stelle kann man wieder auf die andere Seite der Felsengruppe blicken und sieht nun von oben wieder den riesigen Felsen vom Anfang der Wanderung:
Nun ist es auch bald geschafft und an noch ein paar Felsen vorbei gelang man wieder zum Ausgangspunkt, der Weg ist nun sehr eben und bequem.
Auf der Autofahrt zurück nach Hause haben wir noch einmal angehalten, etwa zwischen der Abzweigung zur Teide-Seilbahn und dem Infozentrum erstreckt sich rechts der Straße eine wüstenartige rötlich-ockerfarbene Landschaft aus grusigem Material mit einzelnen Felsen.
Dort sind wir noch ein wenig herumgelaufen bzw. geklettern (die Jungs). Zurück haben wir dieses Mal einen anderen Weg gewählt, statt auf der TF21 über La Orotava zurück zu fahren, sind wir auf die TF24 abegebogen. Sie führt vorbei am Observatorium hier oben auf der Teidehochfläche langsam hinunter in Richtung San Cristóbal de La Laguna. In einer Kurve ist die Straße tief in die Asche- und Vulkangrusschichten eingeschnitten, durch die verschiedenen Farben sieht man hier toll die Abfolge einzelner Ausbrüche und Ausbruchsphasen. Abgesehen davon sieht es einfach toll aus, ein Kunstwerk der Natur, sozusagen:
Tag 9: Fahrt ins Tenogebirge, Wanderung und Besuch des Bergdorfes Masca
Zum ersten Mal fuhren wir an diesem Tag zum Nordwestzipfel der Insel, wo sich das Tenogebirge zwischen der Hauptinselumrundungsstraße TF82 und der Punta de Teno, dem westlichsten Punkt der Insel erhebt. Wir fahren zuerst entlang der Küste über Garachico nach Los Silos und weiter Richtung Buenavista del Norte, wo wir die Straße TF-436 in Richtung El Palmar und Masca nehmen. Sie führt in großen Serpentinen durch ein breites Tal hinein ins Tenogebirge. Das Besucherzentrum für den Parque rural del Teno, ein Naturschutzgebiet, das sich hier befindet, ist heute leider geschlossen, so fahren wir gleich weiter zum Ausgangspunkt unserer Wanderung. Wenn man die TF8436 weiter Richtung Masca fährt kommt man erst durch Las Portelas und nach ein paar weiteren serpentinenreichen Kilometern bergauf passiert man den Tabaiba-Pass mit einem kleinen Parkplatz und einem Aussichtspunkt. Wir finden gottseidank einen Platz und schauen erst mal wieder über felsige, recht karge Landschaft Richtung Meer.
Am Parkplatz versuchte ein fliegender Händler, ein Bauer aus der Umgebung, seine Waren an die Touristen zu verkaufen, auch wir ließen uns durch die bereitwillig zum Probieren angebotenen Kostproben zu ein paar Käufen verleiten, Honig, Kaktusfeigenmarmelade und Käse vom Feinsten.
Nach einer Essenspause machten wir uns auf den Weg und folgetn einem Wanderweg, der hier vorbei läuft, bergan in Richtung Teno Alto. Nach rechts hat man die ganze Zeit einen tollen Blick auf das Tal von El Palmar mit seiner alten terrassierten Kulturlandschaft. Früher wurde hier Ackerbau betrieben. Sehr auffällig ist auch der Vulkankegel bei El Palmar, der sowohl terrassiert und landwirtschaftlich genutzt wurde, als auch bergbaulich. Es fehlen richtig große Kuchenstücke aus dem Kegel, hier wurde wohl vulkanisches Material für Straßenbau o.ä. gewonnen.
Der schmale Pfad führt teilweise auf einem Kamm, teilweise am Hang rechts oder links davon steil bergan, man kommt ganz schön ins Schwitzen, hat aber die ganze Zeit eine wundervolle Aussicht. Etwa 200 Höhenmeter müssen überwunden werden, dann ist der höchste Punkt erreicht.
Beim Blick zurück kann man sehen, wie weit man schon gelaufen ist, der Parkplatz ist ganz klein an der Straße zu erkennen. Es ist sonnig, aber im höheren Gebirge hängen auch ein paar Wolken, am höchsten Punkt kommen wir sogar ein bisschen in den Nebel, aber er senkt sich gottseidank nicht weiter runter, so dass wir weiter wandern können.
Hier oben, auf einem ausgesetzten Bergrücken wird es nun etwas ebener und auch grüner, erst läuft man durch niedrige Baumheidebestände, dann kommt sogar ein Stück durch „richtigen“ Wald, hier geht es dann schon wieder deutlich bergab, in Richtung Teno Alto.
Nach der Durchquerung des offensichtlich kürzlich durch einen Brand heimgesuchte Bergheide-Waldstück werden wir durch eine plötzliche Veränderung des Geländes überrascht: Der Weg wird zum Hohlweg und passiert ein kleines, auffällig rotorange gefärbtes Gebiet aus brökeligen Tuffsteinfelsen.
Von hier führt der Wanderweg nun weiter steil bergab nach Teno Alto, das nicht weit weg, aber doch etwas tiefer unten schon zu sehen ist.
Da wir heute ja auch noch nach Masca wollen und der bisherige Weg doch schon recht anstrengend war, legen wir erst mal eine Pause mit wunderschönem Ausblick ein und beschließen dann hier schon um zu kehren.
Im Kompass Wanderführer Teneriffa ist der Weg, den wir gegangen sind nur ein Teilstück der Rundwanderung Nr. 19, die von El Palmar über Teno Alto, dann unseren Weg über die Höhe zum Tabaiba-Pass und dann wieder hinunter nach El Palmar verläuft. Sicher eine tolle Tageswanderung, aber für uns reichte das Stück, das wir kennenlernen durften.
Hier noch ein paar Bilder von unserem Rückweg zum Parkplatz:
Am Parkplatz hatten wir dann noch eine Tierbegegnung, ein zutraulicher Rabe saß auf der Mauer und ließ sich bereitwillig von uns füttern
Die weitere Strecke nach Masca bleibt landschaftlich wunderschön und am Aussichtspunkt Cruz de Gilda halten wir noch mal an, um einen ersten Blick auf das berühmteste Dorf der Insel, das legendäre Bergdorf Masca zu werfen.
Zu unserer Überraschung gibt es unterhalb des Miradors ein Café mit einer großen Aussichtsterrasse und bei DEM Blick können wir nicht anders, als uns dort nieder zu lassen, es gibt KÖSTLICHEN frisch gepressten Maracujasaft für 5 EUR, ein großes Glas voll, ein Hochgenuss!
Von hier kann man auch gut die kurvenreiche Straße einsehen, die wir nun nehmen müssen, um hinunter nach Masca zu gelangen, wir hoffen, dass nicht mehr allzu viele Busse unterwegs sind und sind froh, dass wir ein kleines Auto und kein Wohnmobil dabei haben.
Es ist schon später Nachmittag und doch ist in Masca noch jede Menge los, einen Parkplatz bekommen wir aber – ich kann mir vorstellen, dass das manchmal nicht mehr möglich ist, denn die Kapazitäten sind hier begrenzt. Wer durch die Mascaschlucht wandern will muss sowieso mit Bus oder Taxi anfahren, aber auch anderen Touristen würde ich das in der Hochsaison empfehlen, sonst könnte es sein, dass man die anspruchsvolle Fahrt durch die Berge umsonst gemacht hat. Das kleine Dorf selbst ist berühmt für seine spektakuläre Lage, der Ortskern ist winzig und in 20 Minuten hat man alles gesehen. Ein paar Touristenläden, Bars und Restaurants gibt es zwar, aber bis auf die Menschenmassen ist hier alles so geblieben wie es mal war – Gottseidank.
Die Füsse schmerzen mir zwar, aber den kurzen Weg steinigen bis zum Aussichtspunkt unten im Ort schaffe ich noch, die Kamera steht dabei nicht still, deshalb hier meine Masca-Bildergalerie:
Auf den letzten beiden Bildern erkennt man den Beginn der Mascaschlucht, links des markanten Felsens, der Weg ist auch zu sehen. Hier beginnt die sensationellste Wanderung auf Teneriffa, viel gerühmt und viel gegangen, hinunter bis zum Meer. Es sind über 600 Höhenmeter, 4,5 km und es dauert etwa 3,5 Stunden . Ich bin sicher, es ist toll, sie zu wandern und hätte etwas darum gegeben, es auch tun zu können, aber, und da bin ich ganz ehrlich, wir, alle zusammen hätten das nicht geschafft. Der Papa und sein Ältester – kein Thema, die wären da locker runter gekommen, aber weder ich noch der jüngere Sohn. Ich bin zu schwer für meine Gelenke, habe mir vor zwanzig Jahren bei einer Wandung mal das Knie überlastet und seitdem bei langen bergab verlaufenden Touren immer Probleme damit, trotz Stöcken. Und in diesem Urlaub hatte ich mich gerade von einer monatelangen Achillesfersenentzündung erholt, konnte gerade wieder längere Strecken schmerzfrei laufen. Außerdem habe ich große Probleme mit den Fußsohlen, die Füße können mir schmerzen wie die Hölle, etwa zwei bis drei Stunden kann ich in meinen Barfußschuhen inzwischen wieder laufen, aber dann ist es wie ein Gang auf Stecknadeln. Diese Probleme habe ich meinem Jüngsten wohl vererbt, denn auch er klagt nach dem Wandern immer über starke Fußschmerzen. Deshalb war es sicher vernünftig, es zu lassen und lieber kleinere Touren zu machen mit bis zu 300 Höhenmetern rauf und runter und etwa 2-3 Stunden Strecke. Alles andere ist nicht förderlich für die fragile Familienstimmung….
Soweit der dritte und vorletzte Teil unserer Teneriffareise im Oktober 2017
Bis zum nächsten Mal – Annette
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